Im Rahmen der Aktionswoche „Heidelberg putzt sich“, die dieses Jahr vom 18.-26. März stattfand, engagierte sich auch dieses Jahr die Klassenstufe 6 mit einer Putzaktion rund um die Geschwister-Scholl-Schule. Die Stadt HD hatte im Vorfeld schon die auffälligen, orangenen Westen, Putzhandschuhe und die Putzzangen zur Verfügung gestellt. So konnte gut ausgerüstet gestartet werden, die Klasse 6a bei schönstem Wetter, die Klasse 6b, nicht minder motiviert, an einem sehr regnerischen Tag. Und was wurde da nicht alles gefunden! Reifen, Flaschen, ein Ball, Holzstücke und natürlich der kleine alltägliche Müll, der einfach unbedacht ins Gebüsch geschmissen wird: Zigarettenkippen, Kaffee-to-go-Becher, kleine Plastikverpackungen. Die Schüler*innen waren sehr stolz, wie viel sie bereits nach 1.5 Stunden eingesammelt hatten. Aber gleichzeitig auch empört, was alles einfach so weggeschmissen wird.
Aber was passiert denn dann mit dem Müll? Im Unterricht hatten die Klassen über Recycling gesprochen, nun durften sie das Müllkompostwerk in Wieblingen besuchen, um zu sehen, wie professionell mit den Müllbergen umgegangen wird.
Auch in Wieblingen wird der Müll weiter getrennt. Es gibt den Hausmüll, der verbrannt wird. Dann wird der Sperrmüll auch fein säuberlich in verschiedene Bereiche getrennt: Schadstoffe, Sperrmüll, Papier/Karton, Hartplastik oder Elektroschrott, um nur einige zu nennen. Der spannendste Teil ist aber der Kompost, heißt doch die Anlage auch „Bioabfallkompostanlage“. Sie besteht seit 1996 und wurde 2002 weiter an aktuelle ökologische Erfordernisse angepasst.
Am Anfang liegt da in der großen Halle ein riesiger Berg stinkender „Müll“, also der Hauskompost. Nach ca. zehn Wochen wird daraus beste Komposterde, die erstens nicht mehr stinkt und dann auch an die Land- und Forstwirtschaft weiterverkauft werden kann. Veredelt heißt diese Erde dann „Kurpfälzer Erde“ und kann auch von Privathaushalten erworben werden. Dieser ganze Prozess wurde den Schüler*innen gezeigt und erklärt. Unter Einfluss von Wärme, Feuchtigkeit und Sauerstoff wird der Biokompost in einer 145 Meter langen Halle unter optimalen Bedingungen immer wieder umgesetzt und kann sich so optimal entwickeln. Durch das große Einzugsgebiet von Heidelberg, Mannheim und Rhein-Neckar wird hier ca. 140 Tonnen Bioabfall pro Tag unter modernsten Bedingungen verarbeitet. So wird z.B. die Prozesswärme durch Wärmerückgewinnung zur Beheizung der Betriebsgebäude genutzt, ebenso wie eine Solaranlage auf dem Dach.
Diese Tage waren für die Sechstklässler sehr spannend und lehrreich. „ Ich glaube, ich schmeiße jetzt nichts mehr einfach so ins Gebüsch“ war das Fazit eines Schülers. Eine andere Schülerin meinte: „Dann müssen wir jetzt auch im Klassenzimmer den Müll sortieren!“ Hoffen wir, dass diese Eindrücke noch lange nachhaltig wirken!