Am 15. Juni begann an der Geschwister-Scholl-Schule wieder der langersehnte Unterricht für alle Klassen, jedoch unter sehr veränderten Bedingungen. Bislang wurden ja nur die Viertklässler und die Abschlussklassen unterrichtet, auch dies bereits unter besonderen Hygiene- und Abstandsregeln. Nun betraten die übrigen Schülerinnen und Schüler ihr Schulhaus am Montag mit Alltagsmasken, allein das war schon sehr gewöhnungsbedürftig! Für die einzelnen Klassengruppen gab es abgetrennte Hofbereiche und die Klassenzimmer waren nur zur Hälfte mit Schülern besetzt. Seit Mitte Juni gibt es zudem Unterricht nur im wöchentlichen Wechsel. Das heißt, in der einen Woche kommen nur die Klassen 1 und 3 und von Sekundarstufe die Klassen 6, 8 und 9 und in der darauf folgenden Woche arbeiten diese Schüler zu Hause und die anderen Klassen dürfen kommen.
Alle waren froh, sich wiederzusehen: „Das ist natürlich ein komisches Gefühl, so mit Abstand und Maske. Trotzdem freue ich mich, meine Freunde wieder zu sehen!“, meinte Maurizio aus der Klasse 8. „Auch das Lernen fällt mir in der Schule leichter“, gibt er zu.
Während der vergangenen 12 Wochen haben die Lehrerinnen und Lehrer in vielfältiger Weise dafür gesorgt, dass die GSS-Schüler gut versorgt wurden: Einerseits gab es für alle Klassen Online-Stunden, in denen die Schülerinnen und Schüler in Form von Videokonferenzen unterrichtet wurden. Darüber hinaus haben die Lehrerinnen und Lehrer Lernpakete für die Hauptfächer zusammengestellt, damit ihre Klassen selbstständig zu Hause die wichtigsten Lerninhalte selbst erarbeiten konnten. Außerdem haben sich die Lehrer mit einzelnen Schülern in der Schule getroffen, um Unterrichtsmaterial zu übergeben. Auch viele Hausbesuche und Telefonate fanden statt, einige Schüler trafen ihre Lehrerin zu einem kurzen Gespräch auch im Freien, zum Beispiel in Sandhausen oder in einem Park in Handschuhsheim. Für einige Schülerinnen und Schüler, die durch den Fernunterricht zu wenig erreicht wurden, fanden auch Unterrichtsstunden in kleinen Gruppen in der Schule statt. „Das GSS-Kollegium hat in dieser für uns alle schwierigen Zeit eine hervorragende Arbeit geleistet und es geschafft, dass jedes Kind gezielte Lernangebote erhalten hat“, ist Rektorin Sabine Horn stolz auf ihr Lehrerteam.
Der Fernunterricht hat aber auch gezeigt, dass, genauso wie in ganz Deutschland, einige Punkte noch zu verbessern sind: In einzelnen Familien stand kein Handy oder kein Laptop für das schulische Lernen zur Verfügung. Teilweise fehlte Kindern die elterliche Unterstützung beim häuslichen Lernen, auch beengte Wohnsituationen haben dazu geführt, dass die Kinder nicht immer die notwendige Ruhe zum Lernen hatten. „Obwohl es nicht leicht war, mit den veränderten Bedingungen zurecht zu kommen, haben sich alle, Schüler wie Lehrer, außerordentlich bemüht“, so Sabine Horn.
Umso größer war jetzt Mitte Juni die Freude über den gemeinsamen Schulbeginn: „Wir sind froh, dass ihr alle wieder da seid!“ Diese Freude drückten die Lehrer, natürlich mit Maske, in ihrem Begrüßungsplakat aus.