Im Zuge des Frederick Tages, dem Literatur-Lese-Fest der Literaturinitiative des Landes Baden-Württemberg, führten auch die beiden ersten Klassen der Geschwister-Scholl-Schule in Heidelberg eine passende Leseaktion durch. Der Frederick Tag wird seit 1997 jedes Jahr im Oktober begangen. Er soll eine aktive Leseförderung sein und steht für eine Verbesserung der Lesekompetenz sowie einen kreativen Umgang mit Literatur. „Frederick“ ist die Wörter, Farben und Sonnenstrahlen sammelnde Maus, nach dem bekannten Bilderbuch von Leo Lionni und ist seit über 20 Jahren Namenspate für die bekannteste Literaturaktion in Baden-Württemberg.

Die beiden ersten Klassen bekamen das Buch „Tillie und die Mauer“, ebenfalls von Leo Lionni, mit einem Kamishibai präsentiert und wurden im Anschluss daran auch selbst künstlerisch tätig. Ein Kamishibai ist wie ein kleines Theater. Es ist ein Holzkasten, in dem Bilder, die eigenen der Kinder oder große Fotokopien aus einem Buch, sehr ansprechend präsentiert werden können. So wird das Buch nicht einfach vorgelesen, sondern alle Kinder bekommen in dem Kamishibai die Handlung auch durch Bilder unterstützt dargeboten.

Tillie ist eine kleine Maus, die zusammen mit ihrer Mäusefamilie am Rande einer großen Mauer wohnt. Niemand der anderen Mäuse interessiert sich für diese Mauer und das was, dahinter sein könnte. Nur Tillie. „Nachts, wenn die anderen schliefen, lag Tillie hellwach in ihrem Bett aus Stroh und stellte sich eine wunderschöne Welt hinter der Mauer vor, mit seltsamen Tieren und Pflanzen.“

Diese Neugier der Maus griffen die Lehrerinnen der ersten Klassen auf und ließen nun ihre Schülerinnen und Schüler selber kreativ werden. „Wie sieht diese Welt denn für euch aus? Was machen die Tiere dort- und wie sehen sie aus?“

Sie gestalteten das Geschehen im Buch mit ihren eigenen Ideen mit, durften Bilder zu der Welt hinter Mauer malen. Sie setzten also Literatur kreativ um und probierten sich anschließend bereits beim ersten Schreiben aus.

Text: E. Thürer & F. Reif