Vom 9.11. bis 11.11. hat die Klasse 5 der GSS am „Starterprogramm“ der Stadt Heidelberg teilgenommen. Ein Training zur Selbstakzeptanz und Verbesserung der Klassengemeinschaft, das von Ralf Krämer, Mitarbeiter der Fachstelle Sucht Heidelberg und der Schulsozialarbeiterin der GSS, Celin Karaman-Gülay, angeleitet wurde.

Jeden Morgen um 8.30 Uhr trafen die Schüler der GSS nach einem kurzen Fußmarsch am „Haus am Harbigweg“ in Kirchheim ein. Dort wurden sie schon von Herrn Krämer und Frau Karaman-Gülay empfangen.

Der Tag begann mit einer Fragerunde im großen Stuhlkreis. „Wie geht es mir heute mit der Klasse, mit meinen Nebensitzern, an diesem Morgen?“ Die Befindlichkeit jedes Einzelnen wurde mit Hilfe farbiger Wäscheklammern an einem Holzstab festgehalten. Dann wurde die jeweilige Tagesregel besprochen. Ich lache niemanden aus. Ich höre genau zu. Ich biete meine Hilfe an. Jeder schätzte zu Beginn ein, inwieweit er diese Regel wohl heute einhalten kann.

Dann ging es los mit Aufgaben, die von der Klasse gemeinsam bewältigt werden mussten. Zum Beispiel das „Sumpfspiel“: Matten waren aufgebaut, ein Feld aus Kacheln, ein Ziel von einem Seil eingerahmt. Es galt den richtigen Weg durch einen Sumpf mit Krokodilen zu finden, keiner durfte ins Wasser fallen, der Weg musste erst entdeckt werden. Dabei half man sich gegenseitig mit Worten, Gesten etc. Immer wieder passierten Fehler, fiel einer ins Wasser, trat auf die falsche Kachel. Das war jedes Mal anstrengend und frustrierend, wenn man wieder von vorne anfangen musste. Groß war dann aber die Erleichterung und die Freude, als es dann auch der Letzte ans rettende Ufer geschafft hatte. Weitere Spiele oder besser Aufgaben folgten.

Und immer war besonders wichtig, sich gegenseitig zu vertrauen, aufeinander zu hören, sich gut abzusprechen, Hilfen anzunehmen. Und Geduld mussten die Schülerinnen mitbringen, viel Geduld. Am Schluss jeden Spieles wurde besprochen: Wie hat‘s geklappt? Warum ist etwas gut gelaufen, warum eher nicht. Was hätte geholfen, es besser zu machen oder was hat zum Erfolg beigetragen?

In der Schlussrunde fand zunächst eine Reflexion darüber statt, inwiefern es den Schülerinnen und Schülern gelungen ist, die Tagesregel einzuhalten und ob das ihrer vorherigen Einschätzung entsprach. Dann wieder die Frage: Wie geht es mir jetzt? Wieder wurden Wäscheklammern befestigt und besprochen, wie sich die Befindlichkeit im Laufe des Vormittags verändert hat. Nach einer mühsamen Aufgabe, die man am Ende doch gemeinsam geschafft hat, war die Stimmung insgesamt deutlich besser, als nach frustrierenden Fehlversuchen, die nicht zum Erfolg geführt haben.

Insgesamt waren die Startertage eine anstrengende und lehrreiche Veranstaltung, die die Klasse auf jeden Fall ein Stück näher zusammengebracht hat und viele Anregungen dazu gegeben hat, wie man mit sich selbst und den anderen gut zurecht kommen kann.

 

Bild: Martha Friedrich
Text: Martha Friedrich

Drei Tage Starterprogramm für die Fünftklässler
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